Im Herbst 2009 (7.bis 17. Seeptember) nahmen wir an einer BirdLife-Reise (Kneissl Touristik) nach Zypern teil. Die Zielsetzung dieser Reise war die Beobachtung des Eleonorenfalkens und der Endemiten Zyperns sowie des Vogelzuges nach Süden. Die Reiseleitung - vor allem als Ornithologe -  hatte Aaron Ofner (den wir schon in Island schätzen lernten) und vor Ort Colin Richardson,einem englischen Vogelkenner. Unser Hotel-Stützpunkt war Paphos im Westen der Insel, von wo wir unsere täglichen Exkursionen mit einem Bus starteten, die uns zu den westlichen und südlichen Küstenbereichen (Akrotiri Salzsee) führten, aber auch einmal ins Troodos-Gebirge und einmal ganz in den SO nach Agia Napa.
Zypern im September zeigt uns in den Tal-Lagen ein weitgehend vertrocknetes Land, in dem aber warme Gelb- und Brauntöne vorherrschen, überspannt von einem mit ein paar Wolken durchsetzten blauen Himmel, die zusammen das Gemüt des Besuchers angenehm berühren. Vor allem die Temperaturen sind um diese Zeit wohltuend: sehr warme Tage und laue Abende erfreuen den Mitteleuropäer, der doch schon herbstgestimmt aus dem Westen kommt. Zu Beginn der Beobachtungs-Tage muß man seine insgeheimen Erwartungen der großen Vogelmengen, die da ziehen werden, revidieren und bisweilen die aufkeimende Enttäuschung wieder erden. Erst im Lauf der Tage kommt durch die vielen schönen Beobachtunge der zahlreichen Besonderheiten wieder Freude auf und zu guterletzt stellt man fest, daß man eine große Zahl von Ersterlebnissen und einmaligen Beobachtungen mit im Heimreisegepäck hat.
Für den Vogel-Interessierten die Artenliste des Beobachteten (erstellt von Aaron Ofner): Zwergtaucher, Krähenscharbe,Rallenreiher, Seidenreiher, Graureiher, Purpurreiher, Sichler, Stockente, Knäkente, Gänsegeier, Habichtsadler, Schwarzmilan, Rohrweihe, Habicht, Adlerbussard, Wespenbussard, Turmfalke, Baumfalke, Eleonorenfalke, Wanderfalke, Halsbandfrankolin, Chukarhuhn, Bläßhuhn, Sandregenpfeifer, Seeregenpfeifeer, Wüstenregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer, Pazifischer Goldregenpfeifer, Spornkiebitz, Steinwälzer, Temminckstrandläufer, Zwergstrandläufer, Bruchwasserläufer, Waldwasserläufer, Flußuferläufer, Grünschenkel, Teichwasserläufer, Mittelmeermöwe, Korallenmöwe, Weißbart-Seeschwalbe, Ringeltaube, Türkentaube, Turteltaube, Lilith-Kauz, Mauersegler, Fahlsegler, Alpensegler, Bienenfresser, Wiedehopf, Eisvogel, Blauracke, Großer Alexandersittich, Haubenlerche, Kurzzehenlerche, Uferschwalbe, Rauchschwalbe, Rötelschwalbe, Mehlschwalbe, Brachpieper, Schafstelze, Zaunkönig, Steinschmätzer, Isabellsteinschmätzer, Östl.Mittelmeer-Steinschätzer, Zypernsteinschmätzer, Braunkehlchen, Mönchsgrasmücke, Östl.Orpheusgrasmücke, Klappergrasmücke, Samtkopfgrasmücke, Schuppengrasmücke, Brillengrasmücke, Cistensänger, Seidensänger, Blaßspötter, Fitis, Grauschnäpper, Kohlmeise, Gartenbaumläufer, Neuntöter, Maskenwürger, Schwarzstirnwürger, Elster, Eichelhäher, Dohle, Nebelkrähe, Pirol, Haussperling, Weidensperling, Buchfink, Hänfling, Stieglitz, Grünfink, Fichtenkreuzschnabel, Grauortolan; (95 Arten)
Reptilien und Amphibien: Hardun oder Schleuderschwanz, Zypern-Wasserfrosch
Libellen: Große Pechlibelle, Große Königslibelle, Kleine Königslibelle, Schlanker Blaupfeil, Glänzender,Schwarzpfeil, Feuerlibelle, Große Heidelibelle, Frühe, Heidelibelle, Violetter Sonnenzeiger, Wanderlibelle
Schmetterlinge und Falter: Schwalbenschwanz, Kleiner Feuerfalter, Admiral, Kaisermantel, Waldbrettspiel, Großes Eichenkarmin, Rotes Ordensband;
Insekten: Gottesanbeterin, Gewöhnliche Nasenschrecke, Blauflügelige Sandschrecke, Schlanke Ödlandschrecke;
Pflanzen: Beispiele siehe Galerien

In der  Wochendausgabe einer westlichen Tageszeitung fanden wir unter "Reisen" einen Artikel über das " Hotel  Azur" in Cirali - sprich:Tschirale - , einem kleinen Ort etwa 75 km südlich von Antalya und mitten in einem Naturschutzgebiet gelegen. Wer kein Anhänger von Massentourismus ist und Hotel-Burgen verabscheut, ist in Cirali richtig. Kleine Pensionen und Bungalows  verteilen sich auf große Grünflächen nur wenige Gehminuten vom Meer entfernt. Das war unser Ziel! Im April 2007 kamen wir nach abenteuerlichen Ereignissen - der vorausbezahlte Transfer war zunächst in Antalya unbekannt -  um 3h früh im Hotel Azur an - alles stockdunkel, unser Taxifahrer sprach nur türkisch und kannte das Hotel nicht, fand niemanden Zuständigen, weshalb er uns wieder nach Antalya zurückfahren wollte und es war nur meiner Hartnäckigkeit zu verdanken, daß ich im Ort eine allgemeine Hoteltafel fand mit den Tel.Nummern. So fielen wir schließlich um 4h todmüde ins richtige Bett. Das einzig positive Erlebnis bei unserer Ankunft: die Nacht war erfüllt von betörendem Orangenblütenduft! Nach einem späteren Frühstück begannen wir das Areal zu erkunden, wo wir da überhaupt gelandet waren. Dabei kamen wir aus dem Staunen nicht heraus: Unser Bungalow befand sich in einem riesigen "Garten", der teilweise eher als Park zu bezeichnen ist.   15000 qm groß, beherbergt er Dattelpalmen, Orangen- und Zitronenbäume, Strelizien, Jasmin, Hibiskus, Palmfarn, Zylinderputzerstrauch u.v.a.m.. Unter den Bäumen stehen die Frühstückstische nicht zu dicht nebeneinander und Hängematten zwischen den Stämmen laden zum Schaukeln und Träumen ein. 

Vom 6. bis 16. Juli 2008 nahmen wir an einer Birdlife-Reise nach Island teil. Birdlife veranstaltet jährlich mehrere Reisen zu verschiedenen Zielen, die für ornithologisch Interessierte immer viel bieten, vor allem, weil sie von Fachleuten geleitet werden. Die Chance Außergewöhnliches zu erleben und viel zu lernen, dabei auch über den Tellerrand der Vogelkunde hinaus zu schauen, ist garantiert! Für Liebhaber von allen Erscheinungsformen der Natur ist Island ein Paradies! Es gibt Augenblicke, da zerreißt es einen förmlich vor lauter Angebot: Vögel, Pflanzen, Gletscher, Flüsse, Wasserfälle, Meer, heiße Quellen und Geysire, Fumarolen und Solfataren, geologische Formationen und Landschaften, die durch den Vulkanismus geprägt sind (schwarze und braune Flächen kontrastieren mit saftig gelbgrünen), wechseln entweder einander ab oder bieten sich zugleich an. Dabei muß man nicht weite Strecken zurücklegen, um vom einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu kommen. Alles ist so beeindruckend, daß die Zeit bei weitem nicht reicht, um alles zu verdauen - immer fährt der Reisebus viel zu früh weiter.